Hautpflege Im Winter: Tipps Für Die Perfekte Pflegeroutine
Die Hautpflege sollte im Winter eine besondere Rolle spielen. Denn wetterbedingt leidet unsere Haut in der kalten Jahreszeit besonders: Kälte, Wind und trockene Heizungsluft greifen die Hautschutzbarriere an und lassen die Haut schneller austrocknen. Jetzt ist eine besondere Pflege gefragt, die Ihre strapazierte Haut mit wertvollen Inhaltsstoffen versorgt und schützt.
Hier finden Sie einige wertvolle Tipps für die Hautpflegeroutine im Winter, damit Ihre Haut auch in der kalten Jahreszeit schön gepflegt und gesund bleibt.
Inhalt
- Hautpflege im Winter: Was Kälte und Frost mit der Haut machen
- Hautpflegetipp Nr. 1: Gesunde Ernährung
- Hautpflegetipp Nr. 2: Schonende Reinigung
- Hautpflegetipp Nr. 3: Feuchtigkeitsbindende Inhaltsstoffe
- Hautpflegetipp Nr. 4: Rückfettende Pflegeprodukte
- Hautpflegetipp Nr. 5: UV-Schutz nicht vergessen
- Besondere Pflege bei Hauterkrankungen
Hautpflege im Winter: Was Kälte und Frost mit der Haut machen
Warum benötigt meine Haut im Winter eine besondere Pflegeroutine? Hauptsächlich macht unserer Haut im Winter der vermehrte Feuchtigkeitsverlust zu schaffen. Dieser kommt wie folgt zustande:
Durch die Kälte im Winter verengen sich unsere Blutgefäße – insbesondere die kleineren Gefäße, die in der Haut sitzen. Denn dort kommt die Kälte zuerst an. Die Verengung führt zu einer gedrosselten Blutzufuhr und dadurch auch zu einer unzureichenden Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Durch die geringe Stoffwechselaktivität wird die Hautschutzbarriere geschwächt und die gespeicherte Feuchtigkeit geht schneller verloren.
Bei Temperaturen unter 8°C stagniert zudem die Lipidproduktion der Talgdrüsen. Normalerweise bilden diese Lipide einen schützenden Fettfilm auf unserer Haut und stärken die natürliche Hautschutzbarriere vor äußeren Einflüssen. Sobald die Lipidproduktion jedoch gehemmt ist, geht der natürliche, schützende Fettfilm verloren und die in der Haut gespeicherte Feuchtigkeit verdunstet noch schneller. Die Folge: Unsere Haut trocknet aus.
Darüber hinaus reizen auch Textilien unsere Haut im Winter vermehrt. Schals, Pullover, Mützen und Handschuhe reiben an der Hautoberfläche und verursachen kleine Hautirritationen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern macht die Haut auch angreifbarer. Bakterien, Viren, Staub und Schmutzpartikel können leichter in die Hautoberfläche eindringen und dadurch Rötungen oder Pickel verursachen.
Kälte, Frost und trockene Heizungsluft strapazieren unsere Haut im Winter also besonders stark. Daher ist es durchaus ratsam, in der kalten Jahreszeit auf eine spezielle Hautpflegeroutine zu setzen. Die wichtigsten Tipps zur Hautpflege im Winter finden Sie hier.
Hautpflegetipp Nr. 1: Gesunde Ernährung
Ja – richtig gelesen! Die richtige Hautpflege beginnt mit einer ausgewogenen, gesunden Ernährung. Denn nur wenn die Haut mit ausreichend Nährstoffen und Vitaminen versorgt wird, kann sie sich gegen äußere Einflussfaktoren wie z.B. oxidativen Stress, UV-Strahlung, Kälte oder trockene Luft zur Wehr setzen. Wer seine Haut also von innen heraus stärken möchte, sollte ganzjährig auf folgende Ernährungsgewohnheiten achten:
- Trinken Sie ausreichend Wasser. 2 bis 3 Liter sollten es pro Tag sein. Das hilft der Haut dabei, die Feuchtigkeitsspeicher aufzufüllen.
- Mit ungesättigten Omega-3-Fettsäuren können die Lipidvorräte der Haut aufgefüllt werden. Das stärkt die natürliche Hautschutzbarriere und reduziert obendrein die Faltenbildung. Ideale Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren sind z.B. Lachs, Makrele, Hering, Leinöl, Rapsöl, Brennnesselsamen oder Chiasamen.
- Nehmen Sie viel orangefarbenes Obst und Gemüse zu sich, denn das enthält Beta-Carotin. Beta-Carotin ist eine Vorstufe von Vitamin A und fungiert in unserem Organismus als Antioxidans. Bei ausreichender Versorgung kann unsere Haut Bakterien, Viren oder Schmutzpartikel besser abwehren und sich schneller regenerieren.
- Nüsse und Saaten sollten Sie ebenfalls vermehrt in den Speiseplan einbauen. Sie sind gute Vitamin E Lieferanten, welches den Hautstoffwechsel unterstützt und die Hautschutzbarriere nachhaltig stärkt.
- Vermeiden Sie sehr salzige Lebensmittel, Alkohol und zu viel Kaffee. Diese Nahrungsmittel entziehen dem Körper Wasser und lassen die Haut schneller austrocknen.
- Transfette in frittierten und gebackenen Nahrungsmitteln sind ebenfalls schädlich für die Haut. Sie können die Adern verengen und dadurch die Durchblutung der tieferen Hautschichten behindern.
Hautpflegetipp Nr. 2: Schonende Reinigung
Bei der perfekten Hautpflegeroutine im Winter spielt die Reinigung eine besondere Rolle. Denn die eh schon strapazierte Haut kann durch falsche Reinigungsprodukte oder zu häufiges Waschen weiter geschädigt werden. Wir empfehlen Ihnen, bei der Hautreinigung folgende Hinweise zu berücksichtigen:
- Duschen, Händewaschen oder Gesichtsreinigung immer nur mit lauwarmem Wasser. Zu kaltes oder heißes Wasser ist im Winter nicht förderlich für die Hautschutzbarriere.
- Duschen Sie, wenn möglich, maximal einmal pro Tag.
- Die Gesichtsreinigung sollte jeweils morgens und abends stattfinden. Dadurch reinigen Sie die Poren der Haut, fördern die Durchblutung und verhindern Verunreinigungen.
- Nutzen Sie besonders milde, wenn möglich pH-neutrale Reinigungslotionen (der ideale pH-Wert liegt bei 5,5). Diese greifen den natürlichen Schutzfilm der Haut nicht an und helfen sogar, die Haut vor dem Austrocknen zu schützen.
- Viele Reinigungs-Produkte sind mittlerweile auch mit pflegenden Substanzen angereichert, wie z.B. Hyaluronsäure, Ceramide oder Glycerol. Achten Sie beim Kauf also auf die Zusammensetzung dieser schonenden Substanzen und greifen Sie lieber zu Produkten, die speziell für empfindliche und sensible Hauttypen ausgeschrieben sind.
- Vermeiden Sie Gesichtsreiniger oder Make-Up Entferner mit Alkohol.
- Achtung gilt auch beim Händedesinfizieren: Zu Häufiges Händewaschen oder –Desinfizieren greift die Haut an und führt zu winzigen Rissen oder Entzündungen. Dadurch können Bakterien und Viren leichter in die Hautoberfläche eindringen. Wir empfehlen, Hände oder andere Hautpartien wirklich nur bei Bedarf zu desinfizieren. Zudem können Sie spezielle Desinfektions-Produkte nutzen, die gleichzeitig auch pflegende Substanzen enthalten.
Hautpflegetipp Nr. 3: Feuchtigkeitsbindende Inhaltsstoffe
Im Winter benötigt unsere Haut besonders viel Feuchtigkeit. Daher sollten Sie bei der Wahl Ihrer Pflegeprodukte auf feuchtigkeitsbindende Inhaltsstoffe achten, die der Haut dabei helfen, Wasser zu speichern. Zu diesen feuchtigkeitsbindenden Inhaltsstoffen zählen:
- Urea
- Lactat
- Glycerin
- Lysin
- Alanin
- Carnitin
- Hyaluron
Ob Sie diese Inhaltsstoffe in einer Creme, einem Serum, Öl oder einer Lotion finden, spielt erst einmal keine Rolle. Sie sollten jedoch sowohl bei der Tages-, als auch bei der Nachtpflege auf die feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffe achten.
Hautpflegetipp Nr. 4: Rückfettende Pflegeprodukte
Im Winter unterstützen rückfettende Pflegeprodukte die Haut dabei, Feuchtigkeit zu halten und oxidativen Stress abzuwehren. Der leichte Fettfilm auf der Hautoberfläche schützt diese vor Viren und Bakterien.
Insbesondere rissige oder sehr trockene Hautstellen, wie z.B. die Ellenbogen oder die Handoberflächen, profitieren von einer extra Portion Pflege. Vor dem Schlafengehen können diese Hautstellen daher etwas dicker mit der rückfettenden Pflege eingerieben werden. Übrigens: Auch reine Vaseline hilft trockener Haut dabei, sich über Nacht zu regenerieren. Die Lipidbarriere der Haut kann sich durch den schützenden Fett-Film besonders gut erholen.
Bei sehr stark strapazierten, rissigen Hautstellen können Sie der Haut zusätzlich zur rückfettenden Pflege auch mit folgenden Inhaltsstoffen helfen:
- Ceramide
- Panthenol
- Pflanzliche Öle wie z.B. Olivenöl, Avocadoöl, Jojobaöl oder Mandelöl
- Shea Butter
- Aloe Vera
- Bisabolol
Kleiner Tipp: Falls Sie auf Ihre bewährte Tages- oder Nachtcreme nicht verzichten möchten, können Bestandteile wie Olivenöl oder Shea Butter auch eigenständig untergemischt werden.
Hautpflegetipp Nr. 5: UV-Schutz nicht vergessen
Bei der Hautpflege im Winter darf eine Sache auf gar keinen Fall fehlen: UV-Schutz! Denn auch an sonnigen Wintertagen trifft die UV-Strahlung unsere Haut an den nicht bedeckten Stellen. Das sind insbesondere die Hände, unser Gesicht, die Lippen, der Hals und das Dekolleté. Schnee oder vereiste Oberflächen können die Sonne im Winter stark reflektieren und die Wirkung der UV-Strahlung verstärken. Daher empfehlen wir, an sonnigen Wintertagen oder gar im Ski-Urlaub einen täglichen UV-Schutz zu nutzen. Achten Sie dabei auf folgende Hinweise:
- Es gibt speziellen „Winter“-Sonnenschutz, den Sie verwenden sollten. Dieser ist oft fettreicher und wasserärmer, als gewöhnliche Sommer-Sonnencreme. Der zusätzliche Fettgehalt pflegt und schützt die im Winter zu Trockenheit neigende Haut.
- Tragen Sie den Sonnenschutz immer vor der restlichen Pflege oder dem Make-Up auf. So können UVA- und UVB-Filter perfekt in die Haut eindringen und diese schützen.
- Denken Sie auch ans Nachcremen: Für längere Aufenthalte von draußen sollten Sie immer eine Tube Sonnenschutz zum Nachcremen dabeihaben.
- Auch ist es sinnvoll, Gesicht, Lippen und Dekolleté mit Sonnenschutz speziell für diese Hautpartien einzucremen. Die Haut ist an diesen Stellen sehr unterschiedlich: Mal dicker, mal dünner, mal rauer, mal weicher. Dadurch entstehen unterschiedliche Bedürfnisse, auf die auch der Sonnenschutz angepasst werden sollte.
Besondere Pflege bei Hauterkrankungen
Wer eine chronische Hauterkrankung hat, wird die Auswirkungen von Kälte, Wind und trockener Luft im Winter besonders deutlich spüren. Zu den am häufigsten vorkommenden Hauterkrankungen zählen Neurodermitis, Schuppenflechte und Rosazea. Damit einher gehen Symptome wie Juckreiz, Hautschuppung, Rötungen, Spannungsgefühle, Hautentzündungen und Ekzeme. All diese Symptome verschlimmern sich in der Regel während der Wintermonate. Ursache für die Symptomverschlimmerung im Winter ist auch hier der erhöhte Feuchtigkeitsverlust der Haut in Kombination mit einer geschwächten Lipid- und Hautschutzbarriere.
Falls Sie an einer chronischen Hauterkrankung leiden, können Sie mit den oben aufgeführten Hautpflegetipps Ihr Hautbild im Winter deutlich verbessern. Darüber hinaus sollten Sie auch folgende Hinweise beachten:
- Vitamin D spielt für Personen mit chronischer Hauterkrankung in den Wintermonaten eine besondere Rolle, da durch fehlendes Sonnenlicht schnell ein Vitamin D-Mangel entsteht. Falls bei Ihnen ein Vitamin D Mangel nachgewiesen wurde, sollten Sie durch entsprechende Umstellung der Ernährungsgewohnheiten der unzureichenden Versorgung entgegen wirken. Kurzfrisitg und nach Rücksprache mit Ihrem Arzt können auch Nahrungsergänzungs-Präparate helfen.
- Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe sollte in Ihren Pflegeprodukten tabu sein.
- Da Schübe chronischer Hauterkrankungen auch durch seelischen Stress verursacht oder verschlimmert werden, sollten Sie im Winter besonders auf Ihre mentale Gesundheit achten.
- Textilien wie Seide oder Baumwolle sind mild und sanft zur Haut. Außerdem sind sie atmungsaktiv und reiben nicht an den ohnehin schon gereizten Körperpartien.
- Bereits stark entzündete Hautstellen können mit Kortison haltigen Cremes behandelt werden. Denn Kortison wirkt beruhigend und entzündungshemmend, insbesondere bei chronisch bedingten Hautreaktionen. Aber: Wenden Sie Kortison-Cremes nicht über einen längeren Zeitraum an, da sich sonst die Hautreaktion verschlimmern kann.
Grundsätzlich gilt: Sollten Ihre Hautprobleme auch nach intensiver Pflege nicht besser werden, oder sich sogar deutlich verschlimmern, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann bei schlimmen Ekzemen, Ausschlag oder Juckreiz auch Medikamente verschreiben, die kurzfristig Linderung verschaffen.